20.12.2019
FWG nominiert erfolgreich für den Gemeinderat

Bereit, für Gemeinde Verantwortung zu übernehmen

Überheblich? Nein. Zuversichtlich? Ja. Während sich in vielen Kommunen Politikmüdigkeit breitmacht, blüht in Vorbach die Lust am Mitgestalten. 24 Bürger bewerben sich auf der Liste der Freien Wähler um eines der 12 Gemeinderatsmandate.

Anerkennenswert nannte Wahlleiter Werner Roder bei der Nominierungsversammlung für die Kommunalwahl 2020 im Vorbacher "Dorfwirt" die Bereitschaft der Kandidaten, am kommunalen Geschehen mitzuwirken. Und Bürgermeisterkandidat Manfred Plößner lobte das große Interesse, für eine kleine Gemeinde mit 1000 Einwohnern öffentlich einzutreten.

Das Regieren scheint der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Vorbach/Oberbibrach/Höflas zu schmecken: Seit Jahrzehnten dominiert sie die Vorbacher Gemeindepolitik - und das erfolgreich, wie Plößner stolz anmerkte.

Auch der Generationswechsel gelang der FWG problemlos - immerhin zeichnet sich ein großer Aderlass ab. Nach 24 Amtsjahren zieht sich Bürgermeister Werner Roder aus der Kommunalpolitik zurück, und auch seine Stellvertreter Angelika Thurn und Gerd Retzer hören auf. Heinrich Schatz und Konrad Schweiger lassen ebenfalls dem Nachwuchs den Vortritt: ein großer Verlust, den es bei der Suche nach neuen Kräften zu meistern gab.

Für die FWG war dies jedoch keine unüberwindbare Hürde. „Einfach war es nicht, 24 Kandidaten zu finden“, gab Bürgermeisterkandidat, Kreis- und Gemeinderat Manfred Plößner zu. „Das war eine große Herausforderung“, erklärte auch der erfahrene Werner Roder. Beide macht das Ergebnis stolz: „Der Generationswechsel ist gut gemeistert.“

Glücklich ist besonders der Spitzenkandidat für die FWG-Gemeinderatsliste: Manfred Plößner verwies auf viele jüngere Bewerber und auf immerhin acht Frauen, die zu kommunalpolitischer Verantwortung bereit sind. Quotenbesetzungen habe es deshalb keine gegeben, sagte Plößner, den zudem das Durchschnittsalter von 41 Jahren freut.

Als „König“ unter den ehrenamtlichen Bürgermeistern begrüßte Wahlleiter Werner Roder ganz besonders die kontinuierliche Zusammensetzung der Freie-Wähler-Liste und würdigte die Kandidaten als familiär, beruflich und ehrenamtlich mitten im Leben stehend. Der langjährige Gemeindechef bekräftigte die Verpflichtung, Verantwortung für die Heimatgemeinde zu übernehmen. Dieses Ziel sei aller Ehren wert.

Möge die FWG weiterhin die gestaltende politische Kraft in der Gemeinde bleiben, wünschte sich Roder des Weiteren. Und er fügte hinzu: „Wir haben im Gemeinderat nie die Mehrheit ausgespielt, sondern uns stets an der Sache orientiert. Das war gut für die Kommune.“ Die Gemeinde sei mit dieser Einstellung bestens gefahren.

Bürgermeisterkandidat Manfred Plößner konkretisierte diese Anmerkungen mit einem Ausblick auf wichtige kommunale Anliegen. Auf FWG-Wahlziele eingehend verwies er auf den großen Komplex der Dorferneuerungsmaßnahmen, die zukunftssichere Trinkwasserversorgung, die Stärkung des Schulstandorts, eine gute Mobilfunkabdeckung, auf den Straßen- und Wegebau sowie die Unterstützung der Vereinswelt. Einzelheiten wird die FWG in einem Flyer mitteilen.

Nach einem dicken Lob Plößners für den Bürgermeister und die „altgedienten“ Gemeinderäte rief Werner Roder die FWG-Mitglieder „zur Urne“. In der geheimen Sammelabstimmung über die vorbereitete Liste sorgten die 28 Wahlberechtigten für klare Verhältnisse: Die Auszählung ergab 28 Ja-Stimmen für die 24 Gemeinderatskandidaten. Auch die Reihenfolge der Bewerber wurde einstimmig akzeptiert. Zum Beauftragten für den Wahlvorschlag der Freien Wählergemeinschaft bestimmten die Mitglieder Christian Friedrich.

Der FWG-Wahlvorschlag

1. Manfred Plößner (53 Jahre), Polizeibeamter, Fraktionssprecher im Kreistag und im Gemeinderat; 2. Evelyn Schmid (40 Jahre), Förderlehrerin; 3. Sebastian Pittner (42), Berufsschullehrer, Gemeinderat; 4. Susanne Hösl (34), Arzthelferin; 5. Christian Friedrich (41), Verwaltungswirt; 6. Ilona Rupprecht (35), Psychologin; 7. Manfred Hörl (41), Büroangestellter; 8. Martin Kräml (36), Diplom-Ingenieur; 9. Sandra Pittner (40), Marketing-Referentin; 10. Stefan Kynast (46), Betriebswirt; 11. Magdalena Stiegler (28), Politologin; 12. Christian Müller (39), Marktleiter; 13. Martin Biersack (43), Betriebswirt; 14. Karin Steuber (47), Personalsachbearbeiterin; 15. Alex Thurn (36), Berufsschullehrer; 16. Sebastian Saupe (38), Unternehmer; 17. Johannes Hübner (29), Maschinenbautechniker; 18. Andrea Burger (60), Kulturwissenschaftlerin; 19. Lukas Eckert (29), Maschinenbau-Techniker; 20. Tom Laptas (26), Industriemechaniker; 21. Johann Bräutigan (50), Diplom-Ingenieur; 22. Melanie Lautner-Seitz (41), Sozialpädagogin; 23. Reinhard Scharf (62), Diplom-Verwaltungswirt; 24. Dominik Eckert (36), Mittelschullehrer. Ersatzkandidat ist Johannes Schöcklmann (34), Techniker.

Der Bericht wurde von Robert Dotzauer verfasst und erschien am 20.12.2019 im "Neuen Tag".